Diese nebelgrauen Tage können einem schon aufs Gemüt schlagen und Ausschau halten nach freudvoller Abwechslung. Jedoch – und das stellte sich schnell heraus – nicht nur das Wetter motivierte eine beachtliche Anzahl von Frauen zum Besuch des von der Evang. Kirchengemeinde Freilassing veranstalteten Frauenfrühstücks zu kommen. Das Thema: Angst überwinden traf wohl das Interesse, Empfinden, das Erleben und den Wunsch vieler Besucherinnen.
Schon der freundliche Empfang, die herbstlich ansprechend gedeckten Tische und die empathische Begrüßung der Organisatorin Jutta Schmähl ließen sehr schnell angeregte Gespräche an den sehr gut besetzten Tischen in Gang kommen. Nur die Ankündigung des eröffneten reichhaltig bestückten und schön anzuschauenden Frühstückbuffets ließen die Gespräche kurzzeitig verstummen.
Allerdings brachen die Gespräche schnell ab, als eine junge Frau – die Referentin des heutigen Vortrags Kamille Schmähl – eine junge Amerikanerin – mit ihrem Mann, der heute als Übersetzer fungierte, die Bühne betrat. Kaum vorstellbar, dass diese lebensfrohe Frau und Mutter von zwei kleinen Kindern, derzeit wohnhaft im Landsberger Raum, seit ihrem 9. Lebensjahr unter massiven Angstpanik-Attacken litt. Da auch ihre Mutter und Großmutter darunter litten, akzeptierte sie zunächst diese traumatischen Phasen der Dunkelheit und versuchte sie – so gut es eben ging – zu handhaben. Obwohl christlich erzogen und selber überzeugte Christin gab es zunehmend Zeiten in ihrem Leben, in denen sie sich von Gott verlassen und nicht geschützt fühlte. Angst war nicht nur ein momentanes Gefühl, sondern wurde immer mehr zum ständigen Begleiter.
Nach einer besonders massiven Attacke wurde ihr klar, dass sie Hilfe in Anspruch nehmen musste. Die aufgesuchte Seelsorgerin ermutigte sie, den Kampf gegen den Feind Gottes, der uns das Leben schwer machen möchte, aufzunehmen. Zusammen mit ihr und dann auch selbständig praktizierte sie die von Gott uns angebotenen und in der Bibel beschriebenen Hilfestellungen:
- bewusst und täglich die geistliche Waffenrüstung Gottes anzulegen und
- sich selbst Worte Gottes wie Medizin zuzusprechen (z.B. „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit gegeben“ 2. Timotheus 1,7)
In diesem Prozess wurde ihr immer deutlicher bewusst: Gott hatte sie nie allein gelassen, sondern mehr und mehr in einen Heilungsprozess hineingeführt, der sie wachsen und reifen ließ. Sie erlebte nun tiefe Freundschaft und wurde immer mehr zu der Person, die sie so gern auch für andere sein wollte: eine fröhliche Ermutigerin. Dass dieser Prozess nicht von heute auf morgen passierte und auch immer wieder „Absacker“ beinhaltete, brachte auch ihr abschließendes Lied zum Ausdruck. Eine fröhliche Kamille bezeugte mit Nachdruck den nachdenklich-betroffenen Zuhörerinnen:
Gott sieht dich! Er ist mit dir! Und Er hat mehr für dich als bloßes Überleben! Er möchte, dass du in echtem Frieden leben kannst!
Text: Angelika Streichsbier
Fotos: Katharina Grünberg und Jutta Schmähl






