Nicht wie bei Räubers

Christen trafen sich zum gemeinsamen Gebet

Teisendorf: Am späten Sonntagnachmittag hat sich auf dem Teisendorfer Rathausplatz wieder eine stattliche Schar Christen verschiedener Kirchen und Konfessionen zu einer ökumenischen Feier mit Gebet und Lobpreisgesang eingefunden. Erörterungen zu Evangeliumstexten und die Schilderung persönlicher Glaubenserlebnisse komplettierten die Feierstunde. Angesichts der aktuellen Situation in Nahost war auch das Gebet zur Beendigung des Konflikts zwischen Israel und Palästina ein wichtiges Anliegen. Gebetet wurde für die Befreiung der Geiseln, für weise Entscheidungen der Regierenden und für Versöhnung zwischen den Völkern. Auch das Thema „Migration“ wurde angesprochen. Für das komplexe Problem gäbe es keine einfachen Lösungen, man dürfe deshalb nicht den „Rattenfängern“, die solche suggerieren, das Feld überlassen, meinte Konrad Gruber von der Katholischen Kirche. Gott möge die Kraft geben, neue Wege zu beschreiten und Lösungen zu finden, die von ihm kommen, so die Bitte der Gläubigen.

Begrüßt wurden die Gläubigen von Prädikantin Jutta Schmähl von der Evangelischen -Lutherischen Kirchengemeinde Freilassing. „Gott beschenkt uns mit diesem herrlichen Herbsttag. Freuen wir uns, dass wir in einem ruhigen Land leben dürfen“ begrüßte sie die Gläubigen. Mit einem Gebet eröffnete der Teisendorfer Diakon Robert Rehrl die geistige Feier. In den folgenden Texten und Ausführungen ging es vor allem um die Schuld, die jeder Mensch im Leben auf sich lädt und mit sich trägt. Sie einzugestehen sei schwer, Fehler zuzugeben schwierig, wegen der damit verbundenen Scham, es sei aber auch befreiend und beruhigend, so die Botschaft. Anhand einer Geschichte aus der Serie „Nicht wie bei Räubers“ von Ursula Marc, die Sylvia Wannersdorfer (Agape-Gemeinde) vorlas, wurde dies deutlich. Der kleine Tom, der lange bei Räubern lebt, wird von einem weißen Mann freigekauft und tut sich schwer zu glauben, dass es auch ein Leben „im Licht“, ohne Schläge und Demütigungen, mit warmem Wasser, einem weichen Tuch und viel Liebe geben kann. Genau so ergehe es den Christen, wenn sie ihre Sünden bekennen, war Christian Neumeier aus Oberteisendorf von der Agape Gemeinde überzeugt, denn Gott vergibt die Schuld und nimmt jeden in seine Arme. Mit einem kräftigen „Tu es!“ forderte er alle auf, ihre schwarzen Seiten vor Gott offen zu legen. Über ein solch befreiendes Erlebnis bei einer Jugendfeier im Salzburger Dom berichtete der evangelische Diakon Ernst Schmähl aus Teisendorf. Es sei für ihn eine Erleichterung gewesen, als er seinen „seelischen Mist“ bei einem Priester abwerfen konnte, auch wenn dieser katholisch gewesen sei.

Für den musikalischen Teil sorgte diesmal die ökumenische Gruppe „Petra and friends“ mit rythmischen Liedern, die von allen mitgesungen werden konnten.

Mit dem Vater Unser und dem Segen durch Diakon Robert Rehrl endete eine schöne Feierstunde. Im Anschluß wurden alle noch zu einer Tasse Tee und einem Austausch in zwangloser Runde eingeladen. Die nächste Zusammenkunft soll am 18. Februar 2024 in der Schulaula stattfinden. 

Text und Fotos: M.Konnert

 

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